"Mit dieser Lektüre fällt man garantiert in jedem Zug auf. Denn statt in einen schicken Einband ist das Druckwerk in eine schmucke schwarz-rot-grün-braune Dose in Form eines Köfferchens eingelegt. Und statt Seiten gibt es darin Postkarten, klassisch zum Schreiben und Verschicken, jeweils mit einer Kurzgeschichte auf der kunterbunten Rückseite belegt: Es sind 27 Postkarten mit 27 sehr kurzen Geschichten von 27 deutschen Schriftstellern, die hier anlässlich des 175. Geburtstages der Bahn ihre ganz persönlichen Eisenbahngeschichten erzählen - exklusiv übrigens.
Und da hat man dann für eine vergnügliche Lesestunde das ganze Panoptikum des Eisenbahnalltags ausgebreitet: Es geht um Abschiede am Bahnsteig, bei dem der Zurückbleibende im Spiegel des Zuges nur sich selber sieht ("Die Umarmung" von Markus Orths), um verzweifelte Schaffner ("Der Kunde ist König" von Thommie Bayer), um pöbelnde Passagiere und Träumereien im Abteil bis zu Hartmut Mehdorns letzten Gedanken ("Hartmuts letzte Minute als Bahnchef" von Mathias Nolte). Es sind kleine, flüchtige Skizzen, belanglos bis beklemmend, häufig mit gelungenen Schlusspointen - bisweilen auch mit sehr geringer Fallhöhe. Da ist es kein Zufall, dass die drei stärksten Erzählungen sich mit dem größten aller Zugdramen befassen, dem Unglück: poesievoll ("Mitten im Unglück" von Ewald Arenz), hautnah ("Selbstmörder" von Juli Zeh) und vor allem Dirk Kruses "Last exit" mit der hinterhältigsten aller Pointen. In diesem Köfferchen steckt der reine Bahn-Sinn."
"Passende Lektüre für unterwegs!"
"Zum Schluss sei noch auf ein originelles Reisegepäckstüc k hingewiesen: Zum 175-jährigen Jubiläum der ersten deutschen Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth bietet ars vivendi mit "Zug um Zug" einen kleinen Blechkoffer, bestückt mit 25 Postcardstories - pointierten Kurzgeschichten rund ums Thema Zugfahren. Ist man am Ferienziel angekommen, kann man die eigenen Reiseerlebnisse auf der Rückseite der Postkarten verewigen - als literarischen Gruß an die Liebsten zu Hause."